Freiheit beginnt im Kopf
Selbstbestimmung ist wie ein inneres Freiheitsversprechen. Es bedeutet, dass wir nicht nur leben, sondern unser Leben aktiv gestalten. Fremdbestimmung hingegen fühlt sich an wie Fesseln, die uns unsichtbar angelegt werden. Sie tritt immer dann auf, wenn unsere Handlungen, Entscheidungen und sogar unsere Gedanken mehr von außen gesteuert werden als von unserem eigenen inneren Kompass.
Das Spannende ist: Oft entscheidet weniger die Tätigkeit selbst darüber, ob wir fremd- oder selbstbestimmt handeln, sondern unsere Einstellung dazu. Dieselbe Arbeit kann für den einen eine Last sein und für den anderen eine Quelle von Freude und Sinn.
Fremdbestimmung im Alltag – mehr als wir denken
Gerade im Arbeitsleben ist Fremdbestimmung allgegenwärtig. Wir erfüllen Aufträge, halten uns an Vorgaben, erfüllen Erwartungen. Ob wir dabei Zufriedenheit empfinden oder nicht, hängt davon ab, ob wir darin einen persönlichen Sinn sehen. Fühlt sich die Aufgabe wie ein Beitrag zu etwas Wichtigem an, arbeiten wir selbstbestimmt. Erledigen wir sie nur, „weil man es eben muss“, dann ist Fremdbestimmung am Werk.
Und Fremdbestimmung endet nicht im Beruf. Auch im Familienleben, unter Freunden oder als Selbstständiger können wir uns fremdgesteuert fühlen – immer dann, wenn wir unsere Entscheidungen mehr nach den Wünschen anderer ausrichten als nach unseren eigenen Überzeugungen.
Selbstbestimmung – der Schlüssel zu mehr Lebensfreude
Stell dir vor, du gestaltest einen Teil deines Tages ausschließlich nach deinen eigenen Vorstellungen. Schon ein oder zwei Stunden am Tag, in denen du nur für dich entscheidest, was du tust, können dein Wohlbefinden spürbar steigern. Selbstbestimmung heißt nicht, egoistisch zu sein, sondern bewusst zu wählen und Verantwortung für diese Wahl zu übernehmen.
Wenn wir eigene Ideen in unsere Arbeit einbringen können, verwandelt sich Routine in Kreativität. Dann arbeiten wir nicht nur „ab“, sondern gestalten – und genau darin steckt Freiheit.
Dein Kopf entscheidet, nicht die Umstände
Oft liegt der Unterschied zwischen Fremd- und Selbstbestimmung nicht in den Rahmenbedingungen, sondern in unserer inneren Haltung. Louis Proto schreibt in seinem Buch „Leben oder gelebt werden – von der Fremdbestimmung zur Selbstbestimmung“, dass wir lernen können, unser Denken so umzuprogrammieren, dass wir mehr Eigenverantwortung übernehmen. Es geht nicht darum, der Arbeit die Schuld zu geben, sondern darum, wie wir auf sie blicken.
Wir haben immer eine Wahl. Selbst in einer Gesellschaft, in der Fremdbestimmung oft gefördert wird, können wir bewusst gegensteuern.
Die stille Macht der Medien – warum Wachsamkeit wichtig ist
Besonders in der westlichen Welt sind wir einer ständigen Flut an Informationen ausgesetzt – Werbung, Nachrichten, Social Media. Diese Informationslawine beeinflusst oft unbemerkt, was wir denken, fühlen und wollen. Wer sich dessen bewusst ist, kann lernen, Informationen zu filtern, statt sie ungeprüft zu übernehmen.
Fremdbestimmung beginnt meist im Kopf – und genau dort kann sie auch enden.
Fazit
Selbstbestimmung beginnt mit Bewusstsein. Sie ist ein Akt der inneren Freiheit, ein stilles Ja zu den eigenen Werten und Wünschen. Fremdbestimmung raubt uns nicht nur Energie, sondern auch Kreativität und Lebensfreude. Entscheidend ist nicht nur, was wir tun, sondern wie wir es tun – und vor allem, aus welchem inneren Antrieb heraus.
„Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten.“ – George Bernard Shaw